Portal-Tafeln

1) Begegnung zwischen Thomas und dem auferstandenen Christus (Johannes 20

6) Samariterszene nach Lukas 10 (als Deutung des Sendungswortes auf Tafel 5)

2) Das „Thomas-Bekenntnis“: „Mein Herr und mein Gott!“ (Johannes 20,28b)

4) Der Auferstandene im Kreis der Jünger (Johannes 20)

7) Der dreimalige Friedensgruß des Auferstandenen an die Jünger: „Friede sei mit euch!“ (Johannes 20)

3) Die Bekehrung des Saulus vor Damaskus (Apostelgeschichte 9,4)

5) Wort Christi an die Jünger: „(Gleichwie mich mein Vater gesandt hat,) so sende ich euch.“ (Johannes 20,21b)

8) Aus der Thomas-Legende: Frauen als Jüngerinnen des Apostels Thomas in Indien

Biblestellen zu den Portal-Tafeln

Johannes 20, 19-29

19 Es war Abend geworden an jenem Sonntag. Die Jünger waren beisammen und hatten aus Angst vor den führenden Juden die Türen abgeschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte und sagte: »Friede sei mit euch!«

20 Dann zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Als die Jünger den Herrn sahen, kam große Freude über sie.

21 Noch einmal sagte Jesus zu ihnen: »Friede sei mit euch! Wie der Vater mich gesandt hat, so sende ich nun euch.« ...

24 Als Jesus kam, war Thomas, genannt der Zwilling, einer aus dem Kreis der Zwölf, nicht dabei gewesen.

25 Die anderen Jünger erzählten ihm: »Wir haben den Herrn gesehen!« Thomas sagte zu ihnen: »Niemals werde ich das glauben! Da müsste ich erst die Spuren von Nägeln an seinen Händen sehen und sie mit meinem Finger fühlen und meine Hand in seine Seitenwunde legen – sonst nicht!«

26 Eine Woche später waren die Jünger wieder im Haus versammelt und Thomas war bei ihnen. Die Türen waren abgeschlossen. Jesus kam, trat in ihre Mitte und sagte: »Friede sei mit euch!«

27 Dann wandte er sich an Thomas und sagte: »Leg deine Finger hierher und sieh dir meine Hände an! Streck deine Hand aus und lege sie in meine Seitenwunde! Hör auf zu zweifeln und glaube!«

28 Da antwortete Thomas: »Mein Herr und mein Gott!«

29 Jesus sagte zu ihm: »Du glaubst, weil du mich gesehen hast. Freuen dürfen sich alle, die mich nicht sehen und trotzdem glauben!«

 

Apostelgeschichte 9, 1-6

1 Saulus (später Paulus) verfolgte die Jünger und Jüngerinnen des Herrn ... Er ging zum Obersten Priester

2 und ließ sich Briefe an die jüdischen Gemeinden in Damaskus geben. Darin wurde ihm die Vollmacht erteilt, auch dort nach Anhängern der neuen Lehre zu suchen und sie gegebenenfalls ... festzunehmen und nach Jerusalem zu schaffen.

3 Auf dem Weg nach Damaskus, kurz vor der Stadt, umstrahlte ihn plötzlich ein Licht vom Himmel.

4 Erstürzte zu Boden und hörte eine Stimme: »Saul, Saul, warum verfolgst du mich?«

5 »Wer bist du, Herr?«, fragte Saulus. Die Stimme sagte: »Ich bin Jesus, den du verfolgst!

6 Aber steh auf und geh in die Stadt! Dort wirst du erfahren, was du tun sollst.«

 

Lukas 10, 25-37

25 Da kam ein Gesetzeslehrer und wollte Jesus auf die Probe stellen; er fragte ihn: »Lehrer, was muss ich tun, um das ewige Leben zu bekommen?« ...

30 Jesus erzählte die folgende Geschichte: »Ein Mann ging von Jerusalem nach Jericho hinab. Unterwegs überfielen ihn Räuber. Sie nahmen ihm alles weg, schlugen ihn zusammen und ließen ihn halb tot liegen.

31 Nun kam zufällig ein Priester denselben Weg. Er sah den Mann liegen und ging vorbei.

32 Genauso machte es ein Levit, als er an die Stelle kam: Er sah ihn liegen und ging vorbei.

33 Schließlich kam ein Reisender aus Samarien. Als er den Überfallenen sah, ergriff ihn das Mitleid.

34 Er ging zu ihm hin, behandelte seine Wunden mit Öl und Wein und verband sie. Dann setzte er ihn auf sein eigenes Reittier und brachte ihn in das nächste Gasthaus, wo er sich weiter um ihn kümmerte.

35 Am anderen Tag zog er seinen Geldbeutel heraus, gab dem Wirt zwei Silberstücke und sagte: „Pflege ihn! Wenn du noch mehr brauchst, will ich es dir bezahlen, wenn ich zurückkomme.“ «

36 »Was Meinst du?« fragte Jesus. »Wer von den dreien hat an dem Überfallenen als Mitmensch gehandelt?«

37 Der Gesetzeslehrer antwortete: »Der ihm geholfen hat! « Jesus erwiderte: »Dann geh und mach du es ebenso!«

Aus der Thomas-Legende:

Nachdem die Apostel nach Christi Himmelfahrt auseinandergegangen waren, wirkte Thomas als Missionar. Er kam bis nach Persien und Indien, wo er, so erzählt die Legende, mit den Heiligen Drei Königen zusammengetroffen sei, sie getauft und zu Bischöfen ernannt habe. In Indien soll Thomas auch den König namens Gundaphar bekehrt haben. Münzfunde haben erwiesen, dass es in Indien zwischen 20 und 50 n. Chr. Tatsächlich einen König dieses Namens gegeben hat. Der Apostel Thomas soll zugleich der Bauplaner des Königspalastes von Gundaphar gewesen sein (er wird deshalb meistens mit dem Winkelmaß in der Hand dargestellt, so auch bei der Thomasfigur rechts an unserem Kirchenportal). Darüber hinaus predigte Thomas im oberen Indien und soll insbesondere Frauen zum christlichen Glauben bekehrt haben.

Im Jahr 72 n. Chr. Erlitt Thomas das Martyrium: Während einer Reise wurde er ermordet. Als des Martertodes wird Kalamina genannt; man vermutet, dass es sich um Mailapur in der Nähe von Madras in Indien handelt. Bei Mailapur gibt es bis heute einen so genannten „Großen Thomasberg“, auf dem im Jahre 1547 eine Kirche zu Ehren des Heiligen Thomas errichtet wurde.

Thomas-Reliquien wurden im 3.Jh. n: Chr. Nach Edessa, dem heutigen Urfa in der Türkei gebracht. Thomas wird verehrt als Patron von Ostindien, Portugal, Goa, den Thomas-Inseln, Parma und Riga; als Schutzheiliger der Architekten, Bauarbeiter, Geometer, Zimmerleute, Maurer, Steinmetze und Theologen; als Nothelfer bei Rückenschmerzen und für die gute Heirat.

Sein Gedenktag ist der 21. Dezember.

 

 

Zusammenstellung: Pfr. Martin Rambow, 2002.